Was hat Literatur mit anderen Kunstdisziplinen, mit Wissenschaft und mit sozialem Handeln zu tun? Dieser Frage werden künftig 16 Stipendiaten eines neuen Graduiertenkollegs an der Universität Tübingen nachgehen.
Das Graduiertenkolleg zum Thema 'Pragmatisierung/Entpragmatisierung: Literatur als Spannungsfeld heteronomer und autonomer Bestimmungen' startet im Wintersemester. Die Initiatoren des Kollegs sehen einen Paradigmenwechsel in der wissenschaftlichen Literaturbetrachtung kommen: Nachdem sich die Auffassung vom literarischen Text als 'autonomem Kunstwerk' scheinbar schon durchgesetzt hatte, werden neuerdings wieder 'Pragmatisierungsaspekte' im Vordergrund gesehen, also eine Wechselwirkung mit sozialem Handeln aller Art außerhalb des Textes
Eingerichtet wurde das Graduiertenkolleg von der Neuphilologischen Fakultät, beteiligt sind Wissenschaftler aus neun verschiedenen philologischen Fachgebieten. Auf diese Weise erhalten die Kollegiaten die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern verschiedener Gebiete ihr eigenes Forschungsprojekt voranzutreiben.
Ingesamt können 14 Doktoranden und zwei Postdoktoranden an den Veranstaltungen teilnehmen. Die Hälfte der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Stipendien ist bereits vergeben, die andere Hälfte wird im kommenden Jahr ausgeschrieben. Die Stipendien sind auf eine Dauer von maximal zwei Jahren befristet.
-am-
Eine ausführliche Beschreibung der Forschungsschwerpunkte des Graduiertenkollegs 'Pragmatisierung/Entpragmatisierung' gibt es im Internet unter http:/www.uni-tuebingen.de/uni/nds/gk.htm . Sie kann auch beim
Deutschen Seminar der Universität
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